Nachrichten Iran | 13 Dezember 2018

Iran: 114 Christen in einer Woche verhaftet

Mit dieser jüngsten Verhaftungswelle steigt die Gesamtzahl der im zurückliegenden Monat verhafteten Christen auf 142 an. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest.

 

 
Show: true / Country: Iran / Iran

Mit dieser jüngsten Verhaftungswelle steigt die Gesamtzahl der im zurückliegenden Monat verhafteten Christen auf 142 an. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest.

Die Zahlen stammen von der Menschrechtsorganisation «Artikel 18». Mansour Borji, Sprecher von «Artikel 18», sprach von einer erschütternden Zahl und sieht im Vorgehen der Behörden eine Warnung an alle Christen, die Weihnachtszeit nicht zur Verbreitung der christlichen Botschaft zu nutzen.

Die Verhaftungen fanden nach Angaben von «Artikel 18» in zehn oder elf verschiedenen Städten statt und richteten sich gegen unterschiedliche christliche Gruppierungen. Mit Ausnahme der mutmasslichen Anführer wurden die meisten der Verhafteten bereits nach wenigen Stunden oder Tagen wieder auf freien Fuss gesetzt − unter anderem, so Borji weiter, «weil die Beamten so viele verhaftet hatten, dass sie gar nicht wussten, was sie mit ihnen allen anfangen sollten.»

Zuvor sollten sie jedoch detailliert aufschreiben, welche christlichen Aktivitäten sie durchgeführt hätten. Sie wurden angewiesen, jegliche Kontakte zu anderen Christen und christlichen Gruppen künftig zu unterlassen und sich für einen Anruf vom Ministerium für Nachrichtenwesen (iranischer Geheimdienst) bereitzuhalten. Allen Christen wurden ihre Mobiltelefone abgenommen.

Die Nachrichten von der jüngsten Verhaftungswelle von Christen fallen zusammen mit einer weiteren traurigen Nachricht. Die Mutter von Ibrahim Firouzi, der wegen seines christlichen Glaubens eine langjährige Haftstrafe verbüsst, ist am 3. Dezember verstorben. Sein Antrag, an der Beerdigung teilnehmen zu dürfen, wurde abgelehnt. Der Umgang der Behörden mit Firouzi wirft ein Schlaglicht darauf, was christliche Konvertiten vom Islam von dem islamischen Regime zu befürchten haben.

Im August 2013 war Ibrahim Firouzi zu einem Jahr Haft und zwei Jahren Exil in der Stadt Sarbaz, nahe der pakistanischen Grenze, verurteilt worden. In der Urteilsbegründung hiess es: «Evangelistische Tätigkeiten ... gelten als Widerstand gegen das Regime der Islamischen Republik Iran».

Nach Verbüssung seiner Haftstrafe im Januar 2015 wurde Firouzi weiter im Gefängnis festgehalten und im März 2015 erneut vor Gericht gestellt, dieses Mal wegen «Gefährdung der nationalen Sicherheit und Teilnahme an einer Verschwörung». Er wurde zu weiteren fünf Jahren Gefängnis verurteilt, geschlagen und gegen seinen Willen zur Teilnahme an einer Berufungsverhandlung gezwungen, während der lediglich eine Vertagung beschlossen wurde. Im vergangenen Jahr protestierte Firouzi mit einem 10-tägigen Hungerstreik gegen die fortwährende Entrechtung von Christen wegen ihres Glaubens.

Alle diese Christen sind auf unsere Gebete angewiesen, um unter diesen unmenschlichen Haftbedingungen an ihrem Glauben festzuhalten.


 

Abonnieren
Abonnieren Sie unsere E-Mail für mutigen Glauben, um Geschichten aus der Praxis zu erhalten und zu erfahren, wie Sie sich für verfolgte Christen einsetzen können.
Unsere Website verwendet Cookies


Speichern

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle akzeptieren
 
Notwendige akzeptieren