Die Hoffnung, die durch das Gerichtsurteil des Obersten Gerichtshofs des Iran in Bezug auf Christen geweckt wurde, war nur von kurzer Dauer. Rokhsareh Mahrokh Ghanbari wurde am 19. Januar von der Staatsanwaltschaft der Stadt Karaj vorgeladen. Höchstwahrscheinlich wegen ihrer religiösen Überzeugungen. Es ist noch nicht bekannt, wie die Vorladung ausgegangen ist.
Die 64-jährige iranische Christin war bereits aufgrund ihres Glaubens zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Obwohl ihre Verurteilung eine Haftstrafe von einem Jahr vorsah, war sie aufgrund der Pandemie nach vier Monaten freigelassen worden. Das war im März 2020.
Heute sind die genauen Gründe für die erneute Vorladung unbekannt. Ein Freund von ihr berichtet, dass sie sich Sorgen macht, wieder ins Gefängnis gehen zu müssen. Ihr 71-jähriger Ehemann ist gesundheitlich angeschlagen und sie ist die einzige, die sich um ihn kümmert. Bereits bei ihrem ersten Gefängnisaufenthalt war ihr Mann bewusstlos in seinem Haus aufgefunden worden. Er hatte zwei Tage lang nichts gegessen.
Mahrokh ist schwer angeschlagen. Es fällt ihr schwer, sich von dem Trauma ihrer Inhaftierung, den Verhören und der Misshandlung durch den iranischen Geheimdienst zu erholen. Man hatte sie wegen «Gefährdung der nationalen Sicherheit» angeklagt.
Danach war sie gezwungen worden, mehrere Wochen lang an «Umerziehungskursen» mit einem Imam teilzunehmen und islamische Abhandlungen zu lesen. Das Ganze wurde durch einen Test sanktioniert.
Es wurde ihr auch verboten, mit anderen Christen in Kontakt zu treten. Ihre assyrischen Freunde, eine als christlich geltende Minderheit, wurden angewiesen, sich nicht mehr mit ihr zu treffen.
Ihre erste Verurteilung hatte in der internationalen Gemeinschaft einen Aufschrei ausgelöst. Der damalige US-Premierminister Mike Pence reagierte schockiert darauf, dass Mahrokh allein deshalb inhaftiert wurde, weil sie ihr Recht auf Religionsfreiheit wahrgenommen hatte.
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