Nachrichten Iran | 02 Mai 2025

Iran: Sechsmal mehr Gefängnisstrafen für Christen

 

 
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Im vergangenen Jahr wurden mehr als 900 iranische Zivilisten hingerichtet und Dutzende weitere aus religiösen Gründen zum Tode verurteilt. 96 iranische Christen wurden zu insgesamt 263 Jahren Haft verurteilt.
Diese Daten, die von der US-Kommission für Religionsfreiheit auf der Grundlage eines Berichts der Organisation zur Verteidigung der Glaubensfreiheit «Article 18» veröffentlicht wurden, sind schockierend.

Die Studie dokumentiert die Zunahme der Haftstrafen, die Richter gegen Christen verhängen. Sie folgt auf einen starken Anstieg der Verhaftungen Ende 2023. Fünf Christen wurden zu 10 Jahren Haft verurteilt, ein weiterer Gläubiger zu 15 Jahren Gefängnis. 

«Die iranische Regierung scheint ihre Bemühungen verstärkt zu haben, die christliche Gemeinschaft zu isolieren und finanziell zu schwächen, als Teil einer umfassenderen Strategie, ihr Wachstum und ihren Einfluss zu unterbinden», erklärt Mansour Borji von Article 18.

Die Verhaftungen gehen weiter

Auch heute, im Jahr 2025, hält die Verfolgung an.

Im März wurden drei vom Islam konvertierte Christen, darunter eine schwangere Frau, zu hohen Strafen verurteilt.  Narges Nasri, schwanger mit ihrem ersten Kind, wurde wegen «Propaganda-Aktivitäten, die gegen das islamische Gesetz verstossen», der Mitgliedschaft in einer Hauskirche, Veröffentlichungen in sozialen Medien und der Unterstützung der Bewegung «Frauen, Leben, Freiheit» zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt.

«Ein Regime, das eine schwangere Frau aus ihrer Familie und der angemessenen medizinischen Versorgung reisst, kann nicht behaupten, für Gerechtigkeit oder Würde einzutreten», stellt Michael Bosch, Nahost-Analyst der Forschungsabteilung von Open Doors, fest. «Das einzige ‹Verbrechen› von Narges ist ihr religiöser Glaube.»

Abbas Soori (48) wurde wegen ähnlicher Vorfälle zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Zum Schweigen gebracht

Der christliche Musiker Mehran Shamloui (37) wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und seine Musikinstrumente wurden beschlagnahmt. 

«Abbas Soori wird für 15 Jahre seines Lebens bestraft, nur weil er seinen Glauben privat in seinem Haus praktiziert hat.  Indem sie Mehran Shamlouis Musikinstrumente konfiszieren und ihn einsperren, versuchen sie, den Ausdruck des Glaubens durch Kunst zum Schweigen zu bringen», stellt Michael Bosch weiter fest.

Christen mit muslimischem Hintergrund sind besonders gefährdet. Der iranische Staat betrachtet diese Konvertiten fälschlicherweise als eine existentielle Bedrohung für die Islamische Republik.

Frauen, Leben, Freiheit
Seit dem Internationalen Frauentag am 8. März haben die iranischen Behörden ihre Angriffe auf Aktivistinnen intensiviert.

Amnesty International zufolge wurden mindestens fünf Frauen festgenommen. Vier von ihnen setzten sich für die Rechte kurdischer Frauen ein. Sie werden in Einzelhaft festgehalten, ohne die Möglichkeit, sich durch einen Anwalt vertreten zu lassen.

Die iranische Revolution von 1979 vertrieb den Schah, einen säkularen, aber autoritären Monarchen, aus dem Land.  Die neue Islamische Republik integrierte die religiöse Autorität des schiitischen Islams in alle staatlichen Strukturen. Heute hat der Iran einen umfangreichen und brutalen Sicherheitsapparat aufgebaut, der darauf ausgelegt ist, jegliche religiöse und politische Dissidenz zu unterdrücken, wobei er besonders auf Christen und alle religiösen Minderheiten abzielt.

Trotz intensiver Verfolgung wächst die Kirche im Iran weiter.

 
Beten wir:
  • dass das Urteil von Narges Nasri, der schwangeren Frau, von ihren Richtern erneut überprüft wird.
  • für die verurteilten Christen, die auf ihre Inhaftierung warten. Möge der Herr sie tragen und ihnen seinen Frieden schenken.
  • für die Untergrundkirche, die trotz allem im Iran weiter wächst, dass sie vereint und fest in Christus verankert bleibt.
Unterstützen Sie das Projekt
Siehe Programm

 

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