Nachrichten Iran | 10 März 2022

Iran: Verurteilung von neun Christen aufgehoben

Am vergangenen 28. Februar hob das Berufungsgericht in Teheran die Verurteilung von neun Christen mit muslimischem Hintergrund zu fünf Jahren Haft auf, die durch «Werbung für das zionistische Christentum» «gegen die nationale Sicherheit gehandelt» haben sollen . Es handelt sich um Mohammad Vafadar, Abdolreza (Matthias) Haghnejad, Khalil Daeghanpour, Hossein Kadivar, Kamal Naamanian, Mohammad (Sharooz) Eslamdoust, Babak Hosseinzadeh, Mehdi Khatibi und Behnam Akhlaghi.

 

 
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Am vergangenen 28. Februar hob das Berufungsgericht in Teheran die Verurteilung von neun Christen mit muslimischem Hintergrund zu fünf Jahren Haft auf, die durch «Werbung für das zionistische Christentum gegen die nationale Sicherheit gehandelt» haben sollen.

Mohammad Vafadar sowie Abdolreza (Matthias) Haghnejad, Khalil Daeghanpour, Hossein Kadivar, Kamal Naamanian, Mohammad (Sharooz) Eslamdoust, Babak Hosseinzadeh, Mehdi Khatibi und Behnam Akhlaghi wurden von der iranischen Justiz für unschuldig erklärt. 

«Keine Beweise für ein Verbrechen» 

Der Richter betonte bei der Urteilsverkündung, dass es keine belastenden Beweise gebe: «Eine strafrechtliche Verurteilung erfordert gerichtliche Gewissheit und schlüssige Beweise für die Schuld; Bürger können nicht aufgrund von Spekulationen verurteilt werden.»

Abschliessend hob er die Loyalität der neun Christen gegenüber ihrem Glauben und ihrer Heimat hervor: «Diese Männer haben in der Hauskirche gemäss den Lehren des Christentums Gottesdienst gefeiert. Es gibt keinerlei Beweise für ein Verbrechen gegen die Sicherheit des Landes.»

Entscheide ohne Logik

Das Urteil des Berufungsgerichts bestätigt den Entscheid, den der Richter des Obersten Gerichtshofs am 3. November 2021 gefällt hatte. Er hatte befunden, dass «das blosse Predigen des Christentums» in Hauskirchen oder sogar «das Werben für die zionistische evangelikale Sekte» nicht gegen die nationale Sicherheit verstösst.

Die Christen im Iran freuen sie über diesen neuen Gerichtsentscheid. Doch in den letzten Monaten haben andere Urteile und neue Anklagen gezeigt, dass die iranische Justiz unterschiedlich angewandt wird. Nichts lässt darauf schliessen, dass ähnliche Fälle in Zukunft zugunsten der Christen ausgehen werden.

Optimismus gedämpft

Tatsächlich hat der Oberste Gerichtshof in den letzten Wochen weitere für Christen ungünstige Entscheide getroffen. In einem Fall wurde die Berufung eines Ehepaars abgelehnt, dem eine zehnjährige Haftstrafe drohte. In einem anderen Entscheid wurde der Fall von Abdolreza (Matthias) Haghnejad, einem der neun freigelassenen Christen, wieder aufgenommen. Nur zwei Wochen nach seiner Freilassung gegen Kaution musste dieser Christ mit muslimischem Hintergrund zurück ins Gefängnis, um eine weitere sechsjährige Haftstrafe zu verbüssen, von der er sieben Jahre zuvor freigesprochen worden war.

Der Optimismus der Christen wurde in den letzten Wochen auch durch eine Welle von Verfolgungsmeldungen erschüttert. Die meisten davon sind noch nicht veröffentlicht worden. Seit Beginn des Jahres 2022 kam es bereits zu 14 Vorfällen, während es im Jahr 2021 insgesamt 38 waren.

Ein weiteres Zeichen der Hoffnung

Der Freispruch der neun Christen in der vergangenen Woche ist jedoch nicht das einzige Zeichen der Hoffnung für die Christen im Iran. Am 30. November 2021 entschied ein Staatsanwalt in Dezful im Westen des Landes, die Anklage gegen acht andere christliche Konvertiten aufzuheben. Diese Männer waren nämlich «einfach zu einer anderen Religion übergetreten» und hatten «keine Propaganda gegen andere Gruppen gemacht». Er äusserte auch, dass «Apostasie nach iranischem Recht kein Verbrechen ist». Beten wir weiterhin für die Christen im Iran! 


 

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