«Ich wartete zuhause auf ihn. Es war bereits sieben Uhr abends und ich wusste nicht wo mein Mann ist. Schliesslich rief ich ihn auf seinem Handy an und unser Nachbar meldete sich. ‹Die Polizei hat deinen Mann verhaftet, als wir am Essen waren. Er hat mir sein Telefon anvertraut.›» Für Chamchai* und ihre Kinder beginnt damit ein monatelanges Hoffen und Bangen während der Trennung von Inthy.
Es ist die dritte Inhaftierung des 58-jährigen Pastors. Jedes Mal wurde er wegen seines christlichen Glaubens festgenommen. «Warum schon wieder? Ich bin so niedergeschlagen und mache mir solche Sorgen um ihn», sagt seine Frau. «Bei seinen vorgängigen Gefängnisaufenthalten wurde er systematisch misshandelt. Er wurde zum Beispiel gezwungen, einen Monat lang auf dem Boden in einer dreckigen Toilette zu schlafen, und er musste sich mit schmutzigem Wasser duschen. Sie liessen ihn nie nach draussen. Sie sagten, er habe schwere politische Verbrechen begangen. Das alles ist zu viel für mich.»
Inthy und Chamchai leben mit ihren neun Kindern in einem streng buddhistischen Dorf. Dort gelten die Christen als Verräter, welche die Einheit zerstören und die Tradition verletzen. Die Kinder dieser christlichen Familie stehen im Dorf vielen Schwierigkeiten gegenüber. Für Chamchai ist diese erneute Inhaftierung ihres Mannes besonders schwer zu ertragen: «Warum können sie ihn nicht in Ruhe lassen und uns in Frieden leben lassen?»
«Egal, was ich tat, um mich zu beschäftigen, ich musste ständig weinen. Ich kümmerte mich um die Kühe und Büffel, besorgte die Reisfelder, aber alles erinnerte mich an ihn. Ich weinte den ganzen Tag lang, besonders wenn ich Hilfe brauchte und er nicht wie üblich an meiner Seite war. Ich hatte so viel Schmerz und Kummer.»
Nach seiner Verhaftung im August 2020 verbrachte Inthy sechs Monate im Gefängnis. Während dieser Zeit wurde Chamchai von ihren Verwandten unter Druck gesetzt. Sie bedrängten sie: «Schau, was dieser Glaube deiner Familie eingebracht hat! Gib deinen Glauben auf, um in Frieden zu leben.»
Doch Chamchai blieb standhaft: «Ich sagte ihnen, dass ich meinen Glauben niemals aufgeben werde, weil nur Jesus Christus wahres Glück schenkt. Nichts kann mich von meinem Glauben abbringen. Ich werde weiterhin an Jesus glauben; ich werde ihm folgen und ihm allein vertrauen!»
Nach sechs harten Monaten war die Familie endlich wieder vereint. Welch freudiges Wiedersehen! Chamchai ist sehr dankbar für die Unterstützung und praktische Hilfe, die sie während der Zeit allein ohne ihren Mann von Open Doors erhielt. Sie sagte unseren Partnern: «Vielen Dank, dass ihr mir und meiner Familie beigestanden seid. Danke, Gott segne euch. Er hat eure Gebete erhört und mich durchgetragen.»
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