Bei koordinierten Angriffen im Norden Mosambiks sind mindestens zehn Christen getötet worden. Fast 72’000 Menschen flohen innerhalb weniger Tage vor der Gewalt, nachdem IS-nahe Kämpfer mehrere Dörfer überfallen, Kirchen niedergebrannt und extreme Brutalität angewandt hatten.
Vom 13. bis 15. November führten Kämpfer der Zentralafrikanischen Provinz des Islamischen Staates (ISCAP) koordinierte Angriffe auf die Verwaltungsstellen von Chipene und Lúrio durch.
Mehrere Häuser und Kirchen wurden niedergebrannt. Viele christliche Familien mussten in Richtung der Verwaltungsstelle Alua (Distrikt Erati) und in die benachbarten Distrikte Metuge in Cabo Delgado und Nampula fliehen. Das Militär wurde mobilisiert.
Gezielte Gewalt gegen Christen
Lokale Partner von Open Doors haben im Jahr 2025 die Ermordung von 66 Christen im Norden Mosambiks gemeldet. Durch die jüngsten Angriffe steigt diese Zahl um weitere 10 Todesfälle. Überlebende berichten von extremer Brutalität bei diesen Morden.
Ein Gemeindeleiter, dessen Namen wir nicht nennen können, konnte fliehen und berichtete uns:
«Ich habe nur durch Gottes Gnade überlebt. Ich verstecke mich jetzt, weil ich bekannt bin und sie mich getötet hätten, wenn sie mich gefunden hätten.»
Etwa 500 km nördlich von Memba drangen letzte Woche sieben bewaffnete und uniformierte Männer in die Fischergemeinde Mocimboa da Praia ein. Der Imam der örtlichen Moschee, Sumail Issa, sagte gegenüber CNN, er habe erst erfahren, dass es sich um ISIS-Anhänger handelte, nachdem sie eine Flagge an der Moschee aufgehängt hatten. Berichten zufolge zeigten sich die Dschihadisten selbstbewusst – und dies kurz nachdem die Finanzierung durch USAID plötzlich eingestellt worden war.
Quellen von Open Doors berichten, dass keine Moscheen zerstört worden seien, während alle bekannten Kirchengebäude in den betroffenen Gebieten demoliert worden seien.
Stellungname von Open Doors
«Wir sind zutiefst besorgt über die anhaltende und zunehmend verschlechterte Sicherheitslage im Norden Mosambiks», sagt Jo Newhouse*, Sprecherin für die Arbeit von Open Doors in Subsahara-Afrika.
«Die durch die Angriffe verursachte Vertreibung führt nicht nur zu einer katastrophalen humanitären Lage, sondern auch zu schweren Traumata bei den Menschen. Ganz zu schweigen von den geistlichen Auswirkungen, die diese Angriffe auf Christen und Gemeindeleiter haben, die wissen, dass ihr Glaube sie und ihre Familien zur Zielscheibe macht. Wir fordern die mosambikanische Regierung eindringlich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die gefährdeten Gemeinden im Norden Mosambiks zu schützen und Recht und Ordnung wiederherzustellen.»
Bitte beten Sie mit uns für die betroffenen Gemeinden. Bitten wir Gott um Trost für diejenigen, die extreme Gewalt erlebt haben, für die Bedürfnisse aller Vertrieben sowie für die Kirche in Mosambik, dass sie angesichts dieser Ereignisse stark bleibt.