Hakuri hat selbst erlebt, wie Männer in Niger zur Zielscheibe werden – und das hat sie und ihre Familie in tiefe Unsicherheit gestürzt. Gibt es Hoffnung für sie?
Hakuri* kauerte mit ihrer jungen Familie im Schulhaus. Ihr Dorf war von Dschihadisten mit Verbindungen zum Islamischen Staat angegriffen worden. An Schüsse waren sie mittlerweile gewohnt – doch diesmal hörten sie nicht mehr auf.
Zuerst suchten sie wie gewohnt Schutz, doch dann zündeten die Extremisten die Häuser an. «Als die Hütten zu brennen begannen, rannten die Menschen heraus, und da begannen die Dschihadisten, auf die Männer zu schiessen», erzählt sie.
Hakuri und ihre Kinder flohen in eine Schule, wo die Kämpfer muslimische Frauen und Kinder versammelten und versprachen, den Frauen nichts anzutun. Aus Angst um das Leben ihrer Söhne verkleideten die Frauen die Jungen mit Mädchenkleidung und es gelang ihnen, zu fliehen.
Als sie das Dorf verliessen, sahen sie Leichen; Hakuri erfuhr bald, dass ihr Mann getötet worden war.
Sie konnte nur weitergehen und beten, dass sie sich in Sicherheit bringen konnten.
«Das Leben ist so schwer»
Der Teil des Niger, aus dem Hakuri stammt, ist sehr instabil – selbst grössere Kommunen sind durch militante Islamisten gefährdet, die es nicht nur auf Christen abgesehen haben, sondern auch auf Muslime, die sich nicht an die extreme Auslegung des Islam halten. Selbst an einem sichereren Ort waren sie noch in Gefahr – vertrieben, ohne Einkommen und ohne Hoffnung.
«Wir müssen Brennholz, Wasser, Lebensmittel und anderes kaufen; das Leben ist so schwer geworden für mich und meine Kinder.»
Hakuri verkauft kleine Küchlein aus Bohnen, um über die Runden zu kommen. Mit den nicht verkauften Küchlein ernährt sie ihre Familie.
Der Tod ihres Mannes bedeutete nicht nur emotionalen Verlust, sondern auch das Ende aller Stabilität. Durch die gezielten Angriffe auf Männer und Jungen versuchen die militanten Gruppen, Familien zu zerstören und christliche Gemeinschaften zu schwächen.
Trotz allem hat sich Hakuri nicht von Gott abgewandt.
«Ich würde nicht sagen, dass Gott mich verstossen hat. Aber ich kann sagen, dass ich einen hohen Preis dafür zahle, dass ich Jesus nachfolge.»
Hoffnung und Heilung
Als Partner von Open Doors von ihrer Lage erfuhren, leisteten sie finanzielle und praktische Hilfe für ihre unmittelbaren Bedürfnisse.
Aber Hakuri brauchte auch Hilfe, um Heilung für ihre tieferen Wunden zu finden. Dank Partnern von Open Doors konnte sie an einer Traumatherapie teilnehmen. «Seit der Therapie sehe ich Veränderungen in einem Leben. Ich schlafe jetzt ausreichend und mache mir keine Sorgen mehr über die Abwesenheit meines Mannes.»
Hakuris Situation ist noch nicht ausgestanden – ihr Leben als vertriebene Christin bleibt unsicher. Aber dank Ihrer Spenden und Gebete hat sie das Gefühl, weitermachen zu können.
«Ich bitte die Christen auf der ganzen Welt, für uns zu beten – wir brauchen Frieden; betet, dass Gott unseren Glauben an Christus stärkt, damit wir der Verfolgung standhalten können», sagt sie.
Diese eindringliche Bitte zeigt, dass Gott weiterhin wirkt – auch inmitten von Vertreibung und Gewalt. Hakuri und andere Gläubige in Niger halten durch und hoffen, dass ihr Glaube trotz allem Bestand haben wird.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
Beten wir:
- für Schutz und Sicherheit für Hakuri und andere vertriebene Christen – dass Gott sie inmitten der täglichen Bedrohung bewahrt.
- für Frieden in ihrer Region und ein Ende der Gewalt durch bewaffnete Gruppen.
- für die Gesundheit ihrer Kinder und dafür, dass Hakuri trotz aller Not Hoffnung schöpfen kann.