Nachrichten Pakistan | 12 November 2020

Pakistan: Ungewissheit um junge Christin nach Entführung

Am 13. Oktober entführte der 44-jährige Muslim Ali Azhar im pakistanischen Karatschi die 13-jährige Christin Arzoo. Zwei Tage nach dem Vorfall wurde Arzoos Vater darüber informiert, dass der Entführer eine Heiratsurkunde vorgelegt habe. Darin wird ihr Alter mit 18 angegeben und bescheinigt, dass sie zum Islam konvertiert sei. Zwei Wochen später sprach das Hohe Gericht von Sindh dem Entführer das Sorgerecht für Arzoo zu, doch aufgrund von Protesten wiesen die Richter die Polizei am 1. November an, für die Freilassung des Mädchens zu sorgen. Dies könnte zu einem Präzedenzfall werden.

 

 
Show: true / Country: Pakistan / Pakistan

Am 13. Oktober entführte der 44-jährige Muslim Ali Azhar im pakistanischen Karatschi die 13-jährige Christin Arzoo. Die Sache ist noch nicht ausgestanden und die pakistanischen Christen bitten uns um Gebet.

Zwei Tage nach dem Vorfall wurde Arzoos Vater darüber informiert, dass der Entführer eine Heiratsurkunde vorgelegt habe. Darin wird Arzoos Alter mit 18 angegeben und bescheinigt, dass sie zum Islam konvertiert sei. Zwei Wochen später kam es zu einer ersten Anhörung vor dem Hohen Gericht, wo Arzoo das islamische Glaubensbekenntnis rezitierte und aussagte, dass sie nun Muslimin sei. Wie lokale Christen berichteten, habe sie ausserdem erklärt, 18 Jahre alt und damit im gesetzlich heiratsfähigen Alter zu sein. «Das ist nicht nur ein schwerer Schlag für ihre Familie, sondern auch für die Christen im Land», kommentierte ein christlicher Leiter. «Ihre Reaktionen, Antworten und Verhaltensweisen sind die eines Kindes, das einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.»

Das Gericht ordnete medizinische Untersuchungen an, um das Alter des Mädchens zu überprüfen. Doch selbst wenn das Gericht die Zwangsheirat annullieren sollte, würde ihr Bekenntnis zum Islam vor dem Gesetz seine Gültigkeit behalten. Mit anderen Worten: Sie wäre offiziell eine Muslimin. Das war auch der Grund, warum das Hohe Gericht von Sindh dem Entführer vorerst das Sorgerecht für Arzoo zusprach. Doch aufgrund von Protesten wiesen die Richter die Polizei am 1. November an, für die Freilassung des Mädchens zu sorgen. Allerdings konnte sie noch nicht zu ihrer Familie zurückkehren, sondern befindet sich derzeit in staatlicher Obhut.

Eine lokale Kontaktperson erklärt, warum für die Christen so viel auf dem Spiel steht: «Es ist ihr Gebet, dass sie in den kommenden Tagen Gerechtigkeit erfahren, dass die Gerichte einen klaren Präzedenzfall schaffen. Ein solches Urteil würde für die Zukunft sicherstellen, dass Kinder unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit vor Missbrauch geschützt werden […] in Übereinstimmung mit den Gesetzen des Landes zur Beschränkung der Kinderheirat. Arzoo ist das Gesicht von Hunderten. Die Situation ist sehr angespannt. Wir sind dankbar, dass das Gericht vor einigen Tagen die Verhaftung des Mannes angeordnet hat, der Arzoo entführt, missbraucht und zur Heirat gezwungen hat. Aber es kann jederzeit deswegen zu öffentlichem Aufruhr und sogar Gewalt kommen.»
 


 

Abonnieren
Abonnieren Sie unsere E-Mail für mutigen Glauben, um Geschichten aus der Praxis zu erhalten und zu erfahren, wie Sie sich für verfolgte Christen einsetzen können.
Unsere Website verwendet Cookies


Speichern

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle akzeptieren
 
Notwendige akzeptieren