Am Dienstag, dem 24. Juni, war die Mar-Elias-Kirche anlässlich der Beerdigung der neun Opfer, die dieser Kirche angehörten, überfüllt. Ihre Porträts wurden von ihren Angehörigen hochgehalten, bevor sie auf die Särge gelegt wurden. Für die anderen Opfer, die aus anderen Städten und Dörfern stammten, wurden an anderen Orten Trauerfeiern abgehalten.
Eine Bevölkerung vereint gegen Gewalt
Am Tag zuvor, am Montag, versammelten sich Christen aller Konfessionen in griechisch-orthodoxen Kirchen in ganz Syrien, um der Opfer zu gedenken und für die von dieser Tragödie Betroffenen zu beten. Da viele Kirchen überfüllt waren, versammelten sich auch Menschen ausserhalb, Christen und Muslime, viele mit Kerzen in den Händen. Die Muslime zeigten sich solidarisch mit den Christen und skandierten Slogans wie «Wir sind vereint», «Sie wollen uns spalten, aber wir sind eins» und «Das Blut der Märtyrer ist unser Blut».
In den christlichen Vierteln von Damaskus gingen Hunderte Menschen aller Glaubensrichtungen auf die Strasse, um zu protestieren, den Angriff zu verurteilen und die Regierung aufzufordern, die Verantwortlichen festzunehmen.
Fehlendes Bekenntnis und Festnahmen
Nach Angaben der syrischen Behörden gehörte der Selbstmordattentäter dem Islamischen Staat (IS) an. Bei einer Operation nach dem Anschlag wurden sechs IS-Anhänger festgenommen, zwei weitere wurden getötet: einer, der dem Selbstmordattentäter geholfen hatte, in die Kirche zu gelangen, und einer, der einen weiteren Anschlag in Damaskus vorbereitet hatte. Sprengstoff und Waffen wurden gefunden. Bislang hat sich der IS nicht zu dem Anschlag bekannt.
Ein Christ äusserte jedoch die Bedenken vieler Syrer: «Unsere alte Regierung tat das immer. Sie behauptete, nach einem Vorfall jemanden festgenommen zu haben, aber oft stimmte das nicht.»
Aufruf zum Gebet
Der griechisch-orthodoxe Patriarch Johannes X. hat die Christen weltweit dazu aufgerufen, für ihre Brüder und Schwestern in Syrien zu beten, damit sie ihrem Glauben treu bleiben und sich von Angst und Einschüchterung nicht beirren lassen.
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.