Am vergangenen Freitag, dem 8. August 2025, hat die Regierung des Tschad acht christliche Studierende freigelassen, die vor über einem Monat während einer evangelistischen Kampagne in N'Djamena festgenommen worden waren.
Am 21. Juni kamen acht junge Christen (sieben Männer und eine Frau) aus verschiedenen Kirchen zusammen, um in den Stadtvierteln Kamda, Amtoukouin und Sabangali einen evangelistischen Einsatz durchzuführen. Vor Ende ihres Einsatzes
wurden sie festgenommen und zunächst zur zentralen Polizeistation gebracht, bevor sie an einen unbekannten Ort überführt wurden.
Die Eltern der Studierenden, Glaubensvertreter sowie die
Entente des Églises et missions Évangéliques du Tchad (EEMET) haben die Freilassung der Studierenden gefordert.
Quellen vor Ort berichten, dass die Studierenden vom Generalstaatsanwalt freigelassen wurden, nachdem sie für nicht schuldig befunden worden waren. Sie wurden jeweils von ihren Eltern in Empfang genommen und sind nun bei ihren Familien.
Bislang hat keine der beteiligten Parteien eine öffentliche Erklärung zu ihrer Freilassung abgegeben.
Religiöse Diskriminierung in einem instabilen politischen System
In einem Kontext von Gewalt und Staatsstreichen werden Christen oft als Verbündete der «anderen Seite» und als «ausländische Agenten» angesehen.
Obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garantiert, weigern sich lokale Behörden häufig, Konversionen vom Islam zum Christentum anzuerkennen, und die obligatorische Registrierung von Kirchen erschwert die Situation zusätzlich.
Das rechtliche und politische Umfeld im Tschad ist geprägt von Feindseligkeit gegenüber Andersdenkenden, eingeschränkter Meinungs- und Versammlungsfreiheit, einem Mangel an freien und fairen Wahlen und grassierender Vetternwirtschaft.
Obwohl der Tschad eine säkulare Republik ist, ist der Islam die Mehrheitsreligion und durchdringt die gesamte Gesellschaft, was dazu führt, dass einige Tschader Christen, die sie als «Ungläubige» betrachten, mit Feindseligkeit und Intoleranz begegnen.