Am 16. Juni griffen die «Alliierten Demokratischen Kräfte» (ADF) die Schlafsäle der Lhubiriha-Schule in Mpondwe im Westen Ugandas an, wo sie 37 Schüler und vier Dorfbewohner brutal töteten. Unsere Partner trafen sich mit den Familien, die zum Gebet aufrufen, nachdem die Beerdigung gerade erst stattgefunden hat.
Mary Masika wohnt gegenüber der Lhubiriha-Schule. Sie hört gerne, wie die Kinder vor dem Schlafengehen Loblieder singen. Doch vor einigen Tagen wurde diese Routine unterbrochen, als Militante die Kinder angriffen, die sich gerade zum Schlafengehen bereit machten. «Daraufhin hörte ich Schreie», äusserte sagte Mary Masika gegenüber der BBC.
«Ein Überlebender des Angriffs berichtete, die Militanten hätten die Muslime unter den Schülern aufgefordert, zur Seite zu gehen, da sie ihnen nichts tun würden», sagte ein vor Ort anwesender humanitärer Helfer der OECD.
Mary Masika sagte, dass sie gegen Ende des Angriffs gehört habe, wie einer der Angreifer vor ihrer Tür einen anderen Kämpfer fragte, ob «die Arbeit getan sei». Sie sprachen auf Swahili und begannen dann, «Allahu Akbar» zu rufen, was so viel bedeutet wie «Allah ist der Grösste».
37 Schüler wurden gnadenlos getötet, ebenso wie vier Dorfbewohner. Die Zahl der Entführten ist noch nicht bekannt. Einige Quellen sprechen von sieben Schülern, andere von mehreren Dutzend.
Besuche bei trauernden Familien
Zwei Tage nach dem Anschlag konnten unsere Partner den Ort besuchen. Sie sahen die ausgebrannten Schlafsäle und verfolgten die Arbeit der Polizei, die immer noch damit beschäftigt war, Opfer aus den Trümmern zu bergen und DNA-Tests durchzuführen, um einige Leichen zu identifizieren.
Vor allem aber konnten sie zwei trauernde Familien besuchen. Eine davon hatte bereits die Beerdigung von zwei Angehörigen abgeschlossen – einem Vater, der als Wachmann an der Schule tätig war, Zephanas Mbusa, und seinem 17-jährigen Sohn Elton, der die Schule besuchte.
Beerdigung trotz fehlender Leiche
Die zweite Familie verlor bei den Angriffen einen Sohn. Da seine Leiche noch nicht identifiziert oder gefunden wurde, beschloss die Familie, trotz der Ungewissheit seine Beerdigung zu planen.
Der Angriff verunsicherte die Gemeinschaft zutiefst und viele Schulen schlossen ihre Türen und forderten die Eltern auf, ihre Kinder abzuholen. In der Region wurde eine Ausgangssperre ab 19 Uhr verhängt.
Für ein Ende der Gewalt aufstehen
Der Sprecher von Open Doors für die Arbeit in Subsahara-Afrika, Jo Newhouse*, teilte mit: «Open Doors verurteilt den brutalen Angriff auf die Schüler der Lhubiriha Secondary School ausdrücklich. Seit Jahren leiden die christlichen Gemeinden im Nordosten der DRK [Anm. d. Red.: Nachbarland von Uganda] stark unter der Brutalität der militanten islamischen Gruppe ADF, ohne dass die internationale Gemeinschaft ihrer Situation genügend Aufmerksamkeit schenkt. Die Leichtigkeit, mit der die Kämpfer die Grenze nach Uganda überquert haben und einige der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft rücksichtslos angegriffen haben, ist zutiefst besorgniserregend und ein dringender Warnhinweis in Bezug auf das Ziel der Gruppe, ihren Einfluss auszuweiten.»
Gebetanliegen
- Beten wir für die Familien, die von diesen Angriffen betroffen sind. Beten wir, dass sie nicht von Angst und Verzweiflung überwältigt werden, sondern die spürbare Gegenwart Gottes erfahren.
- Beten wir für die entführten Kinder, die sich in den Händen der ADF befinden. Möge der Geist Gottes ihnen Mut und die Gnade geben, aus dieser Situation zu entkommen.
- Beten wir für die ADF-Kämpfer, damit sie sich von ihren zerstörerischen Plänen abwenden und Jesus als ihren Erlöser kennen lernen und annehmen.