Pressemeldungen Europe | 29 Februar 2020

Ukraine: Verstärkter Druck auf die Kirchen in der Donbas-Region

Die protestantischen Kirchen in den Oblasts (Gebieten) Luhansk und Donezk in der Ukraine sehen sich zunehmender Einschüchterung durch die Behörden ausgesetzt.

Blockierter Zugang zu Wasser und Elektrizität, verbotene Bücher, Bussen und Verhaftungen: In der Region des Donezbecken (kurz Donbas) sehen sich Christen zunehmendem Druck ausgesetzt.

 

 
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Die protestantischen Kirchen in den Oblasts (Gebieten) Luhansk und Donezk in der Ukraine sehen sich zunehmender Einschüchterung durch die Behörden ausgesetzt.

Blockierter Zugang zu Wasser und Elektrizität, verbotene Bücher, Bussen und Verhaftungen: In der Region des Donezbecken (kurz Donbas) sehen sich Christen zunehmendem Druck ausgesetzt.

Überfall auf eine Kirche

Am 19. Januar wurden ein Pastor und mehrere Kirchenmitglieder nach einer Razzia in einer protestantischen Gemeinde in der selbsternannten Volksrepublik Donezk verhaftet.  Die Verhafteten wurden nach einigen Stunden wieder freigelassen, ohne dass eine Anklage gegen sie erhoben wurde.

Ein Gesetz aus dem Jahr 2018 verpflichtet Religionsgemeinschaften, die nicht dem Moskauer Patriarchat angehören, sich neu zu registrieren, aber nur wenige konnten ihre Registrierung vor der Frist im März 2019 genehmigen lassen.

Einschüchterungen

Viele Religionsgemeinschaften wurden durch die sezessionistische Verwaltung eingeschüchtert. Im Dezember letzten Jahres wurde der Leiter einer Pfingstkirche in Makejewka mit einer Geldstrafe von 3400 russischen Rubel – rund zehn Tageslöhne – belegt, weil er seinen Dienst unerlaubt ausgeübt hatte.

Die Situation der religiösen Gruppen in Luhansk unterscheidet sich kaum von jener in Donezk: Diejenigen, die sich nicht bei der sezessionistischen Regierung angemeldet haben, gelten als illegal und laufen Gefahr, von Gas, Strom und Wasser abgeschnitten zu werden.

Johannes-Evangelium verboten

Im Dezember ergaben Informationen des Ministeriums für Kultur, Sport und Jugend, dass es unter den 195 registrierten religiösen Gruppen keine einzige protestantische Gemeinschaft gab. Daraufhin hatte der ukrainische Baptistenbund im März beschlossen, alle öffentlichen Versammlungen einzustellen.

Wer seine kirchlichen Aktivitäten fortsetzt, ohne registriert zu sein, muss damit rechnen, dass er von den Behörden angegangen wird. So beschuldigten die Beamten beispielsweise den 60-jährigen Baptistenpastor Wladimir Rytikow des Extremismus, nachdem er sich geweigert hatte, die Aktivitäten seiner Kirche in der Stadt Krasnodon nahe der Ostgrenze zu Russland zu stoppen.

Zwölf von der Kirche vertrieben Bücher wurden ebenfalls verboten, darunter das Johannes-Evangelium, wegen seines «extremistischen» Charakters.


 

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