Nachrichten Europa | 19 Januar 2024

Weltverfolgungsindex 2024: Bedeutend mehr Kirchenschliessungen und Angriffe auf Kirchen

 

 
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Am 17. Januar wurde die neue Liste der 50 Länder veröffentlicht, in denen Christen am härtesten verfolgt werden. Einer von sieben Christen ist direkt betroffen. Erneuern wir die Hoffnung unserer betroffenen Brüder und Schwestern. 
Der Weltverfolgungsindex 2024 zeigt, dass mehr als 365 Millionen Christen weltweit einem hohen bis extremen Ausmass an Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Im vergangenen Jahr wurden fast 14'800 Angriffe auf christliche Kirchen, Schulen und Krankenhäuser verzeichnet, während sich die Lage der Christen in Subsahara-Afrika weiterhin dramatisch verschlechtert. 

Kirchen ins Visier genommen 

Im Berichtszeitraum des neuen Weltverfolgungsindex (1. Oktober 2022 bis 30. September 2023) wurden 14'766 christliche Gebäude zerstört oder geschlossen (gegenüber 2110 im Vorjahr). Allein in China wurden nach Schätzungen von Open Doors im vergangenen Jahr 10'000 Kirchen geschlossen, weil das Regime von Xi Jinping Massnahmen ergriffen hat. 2228 Kirchen waren auch in Indien von Angriffen betroffen, 400 davon wurden bei den Gewaltausbrüchen im Mai letzten Jahres im Bundesstaat Manipur zerstört. 

Die 10 führenden Länder im Index 2024 

Nordkorea steht erneut an der Spitze des Index. Es folgen Somalia, Libyen, Eritrea und der Jemen. Nigeria belegt im Index 2024 den 6. Platz. Von den 4998 Christen, die aufgrund ihres Glaubens getötet wurden, entfallen allein 4118 auf dieses Land. Pakistan belegt den 7. Platz, gefolgt von Sudan, Iran und Afghanistan. 

Gewalt in Subsahara-Afrika 

Der radikale Islam und autokratische Regime, die durch den Einfluss von Aussenstehenden gestärkt werden, sind die beiden Hauptgründe für die Gewalt, die Christen in Subsahara-Afrika erleiden. 

In 18 der 26 Index-Länder südlich der Sahara wurden mindestens 4606 Christen wegen ihres Glaubens getötet, und mehr als 82 % der weltweit wegen ihres Glaubens getöteten Christen lebten in Nigeria. Fünfzehn dieser 26 Länder erreichten die höchste Stufe auf der Skala zur globalen Bewertung von Gewalt. 

Radikale islamische Gruppen, die instabile politische Situationen ausnutzen, haben sich auf dem gesamten afrikanischen Kontinent ausgebreitet. Brüche in der Regierungsführung und der Sicherheitslage haben dschihadistischen Aktivitäten Tür und Tor geöffnet, wie man in Burkina Faso (Nr. 20), Mali (Nr. 14), Mosambik (Nr. 39), Nigeria (Nr. 6) und Somalia (Nr. 2) sehen kann.  

«Wir sind besonders besorgt über die Zunahme der Gewalt gegen christliche Gemeinschaften und sehr besorgt über die zahlreichen Angriffe auf Christen in Subsahara-Afrika. Diese haben rund hunderttausend Christen gezwungen, aus ihren Dörfern in Vertriebenenlager zu fliehen, wo sie unter sehr schwierigen Bedingungen und ohne Zukunftsperspektiven leben», stellt Philippe Fonjallaz, Leiter von Open Doors Schweiz, fest. «Aber wir lassen uns nicht entmutigen, denn durch die Zeugnisse, die wir erhalten, sehen wir das Wirken und die Gegenwart Gottes im Leben unserer Brüder und Schwestern, trotz der schwierigen Situation. Ihre Treue im Glauben und die Hoffnung, die viele von ihnen auf Gott setzen, ermutigen uns, sie weiterhin treu im Gebet zu tragen.» 

Weitere Trends: Nicaragua (Nr. 30) und Nordkorea (Nr. 1) 

Die kommunistischen Diktaturen in Lateinamerika werden der Kirche gegenüber immer feindseliger. Besonders deutlich wird dies in Nicaragua, das in der Rangliste des Index 2024 um 20 Plätze nach oben geklettert ist. Die Regierung Ortega verletzt immer offener die Religionsfreiheit. Universitäten und anderen mit der Kirche verbundenen Einrichtungen wird die Lizenz entzogen und Personen, die die diesbezüglichen Entscheidungen der Regierung kritisieren, werden festgenommen. 

Nordkorea belegt erneut den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex, wie es seit 1992 der Fall ist, mit Ausnahme von 2022, als Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban den Index anführte. Christen werden dort gezwungen, ihren Glauben unter völliger Geheimhaltung auszuüben. 

 
Gebetsanliegen
  • Unser Gott kennt jeden der über 365 Millionen verfolgten Christen, von denen der Index berichtet, mit Namen. Möge er sie weiterhin Tag für Tag führen und stärken. 
  • Beten wir besonders für diejenigen, deren Kirche vor kurzem angegriffen oder geschlossen wurde, dass sie wieder einen Ort und eine Gemeinschaft finden, mit der sie ihren Glauben teilen können. 
  • Möge der Herr unseren eigenen Glauben erneuern und verwurzeln, damit wir unerschütterlich werden. 

 

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