Die Angehörigen von Bhuttu drohten, ihn zu vertreiben und seine Frau mit einem anderen Mann zu verheiraten. Nur durch das Flehen seiner Tochter gaben sie ihm eine letzte Chance: Wenn er seinem Glauben an Jesus innerhalb von zwei Monaten abschwört und wieder Hindu wird, kann er wieder Teil der Familie werden.
Bhuttu (42) ist mit Gaitri verheiratet. Sie haben eine zehnjährige Tochter, Sati. Doch ihre Situation ist seit langem heikel. Bhuttu wohnt in einem Dorf im Norden von Bangladesch. Er ist vor zwei Jahren Christ geworden. Seine Entscheidung hat nach und nach eine Kluft zwischen ihm und seiner Hindu-Familie geschaffen.
«Ich will nur ein einfaches und ehrliches Leben mit meiner kleinen Familie führen, aber es gibt immer wieder Schwierigkeiten», erklärt er. Als Bhuttus Frau und seine Geschwister erfuhren, dass er jetzt Jesus nachfolgt, versuchten sie alles, um ihn umzustimmen. Er wurde fast täglich beschimpft und sogar mehrmals körperlich angegriffen. Dennoch blieb er er standhaft im Glauben. Dann verschlimmerte sich die Situation.
Am 15. Dezember 2021 schlossen sich Bhuttus Geschwister und einige andere Familienmitglieder zusammen, um gegen ihn vorzugehen. Sie rüsteten sich mit allen möglichen Waffen aus und gingen zu seinem Haus, wo sie ihn umzingelten und verprügelten. Schliesslich liessen sie von ihm ab und warnten ihn: «Wenn du nicht zu deinem ursprünglichen Glauben zurückkehrst, brechen wir alle Beziehungen zu dir ab. Komm nie wieder nach Hause.»
Bhuttu konnte sich zum Haus eines anderen Christen schleppen, wo er ein paar Tage blieb, um sich von seinen Verletzungen zu erholen. Als er nach Hause zurückkehrte, machte er die schmerzliche Entdeckung, dass Gaitri ihn verlassen hatte. Sie war mit Sati zu ihren Eltern gezogen. Gaitris Brüder waren sogar daran, einen neuen Mann für ihre Schwester zu suchen. Es dauerte nicht lange, bis sie jemanden gefunden hatten. Doch Sati weigerte sich, einen anderen Mann als ihren Vater zu akzeptieren. Gaitris Familie stellte ihm schliesslich ein Ultimatum: Seine Frau und Tochter würden zu ihm zurückkehren und er würde weiterhin zur Familie gehören unter einer Bedingung: dass er sich von Jesus abwendet und wieder den hinduistischen Glauben annimmt. Andernfalls würden sie ihn als tot betrachten. Sie gaben Bhuttu zwei Monate Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.
«Meine Frau liebt mich nicht mehr, ihre Familie und meine eigenen Geschwister sind zu meinen Feinden geworden – dabei standen sie mir vor ein paar Jahren noch so nahe», sagt Bhuttu verzweifelt. Er will und kann Jesus nicht verleugnen. Aber er will auch seine Familie nicht verlieren. «Ich liebe meine Brüder und Schwestern und ich liebe meine Frau. Ich habe ihnen vergeben, weil ich sie immer noch liebe. Und ich bete für sie.»
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