Nachrichten Europe | 07 März 2019

Frauen der verfolgten Kirche: Doppelt benachteiligt

Im Jahr 1977 wurde der 8. März von der UNO zum Internationalen Frauentag erklärt. Aus diesem Anlass möchten wir auf die Situation der Frauen der verfolgten Kirche aufmerksam machen.

Doppelter Verfolgung ausgesetzt

 

 
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Im Jahr 1977 wurde der 8. März von der UNO zum Internationalen Frauentag erklärt. Aus diesem Anlass möchten wir auf die Situation der Frauen der verfolgten Kirche aufmerksam machen.

Doppelter Verfolgung ausgesetzt

Aufgrund ihres Glaubens und ihres Geschlechts sind christliche Frauen doppelt von Verfolgung betroffen. Zum einen, weil sie in der überwiegenden Mehrheit der betroffenen Länder Männern gegenüber als minderwertig gelten und unter Diskriminierung und Ungleichheit leiden. Zum anderen wegen der Verfolgung, die sie aufgrund ihres Glaubens an Jesus erleben.

Frauen haben unter spezifischen Diskriminierungsmechanismen zur Schwächung ihres Glaubens zu leiden: Verachtung, Scheidung, Verlust des Sorgerechts für ihre Kinder, wirtschaftliche Ausgrenzung, Hausarrest, familiäre oder soziale Ausgrenzung, Entführung, Zwangsheirat oder Vergewaltigung. Und mit den Traumata, der Scham und Unsicherheit, die damit verbunden sind.

«Wenn du Jesus weiter nachfolgen willst, werde ich dich verlassen»

Sara* eine alleinerziehende Mutter aus dem Stamm der Sama, der im Süden der Philippinen beheimatet ist, gehört zu diesen mehrfach benachteiligten Frauen. Die Sama sind einer von 13 muslimischen Stämmen auf den Philippinen. Unter ihnen herrscht ein niedriges Bildungsniveau bei gleichzeitig grosser Armut; sie gelten als niedrigster aller Stämme. Wenn ein Sama beschliesst, den Islam zu verlassen und Jesus nachzufolgen, droht ihm die soziale Ächtung und der Ausschluss aus der Gemeinschaft.

Sara war die Zweitfrau ihres muslimischen Ehemannes. Als sie sich dem christlichen Glauben zuwandte, warnte er sie: «Wenn du Jesus weiter nachfolgen willst, werde ich dich verlassen». Als sie mit ihrem vierten Sohn schwanger war, setzte er seine Drohung in die Tat um. Von einem Tag auf den anderen fehlte der Ernährer der Familie und dennoch sagt Sara rückblickend: «Das war das Beste, das mir geschehen konnte, denn es war der Anfang einer Reihe von Wundern, die ich erleben durfte».

Zu Selbstvertrauen und Würde zurückfinden

Doch zunächst wurde die Situation für Sara sogar noch schwieriger. Sie erreichte einen Tiefpunkt in ihrem Leben, als sie sich bei einem Unfall am Bein verletzte und nicht mehr gehen konnte. Sie haderte mit Gott und bat ihn, sie und ihre Söhne zu sich zu nehmen. Denn sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie in Zukunft für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen sollte.

Gott erhörte ihre Gebete ganz anders, als sie sich dies vorgestellt hatte. Ihr Bein verheilte schnell, so dass sie heute wieder gehen kann, und Sara wurde 2007 als eine der ersten Weberinnen eingestellt. Damals schuf Open Doors in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern das Projekt «Kaholatan». Dieser Name bedeutet in der Sama-Sprache «Hoffnung». In diesem Webeatelier für Matten werden christliche Sama-Frauen beschäftigt. Damit können sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Ausserdem stärkt diese Tätigkeit ihr Selbstbewusstsein und trägt dazu bei, ihre Würde wiederherzustellen.

*Deckname


 

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