Pressemeldungen Iran | 12 Juli 2018

Griechenland: Iranische Christen im Flüchtlingslager angegriffen

Sie waren aus dem Iran geflohen, um ihren Glauben frei zu leben. Fünf iranische Christen dachten, sie hätten in Griechenland Schutz gefunden. Aber dort wurden sie in einem Flüchtlingslager angegriffen.

 

 
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Sie waren aus dem Iran geflohen, um ihren Glauben frei zu leben. Fünf iranische Christen dachten, sie hätten in Griechenland Schutz gefunden. Aber dort wurden sie in einem Flüchtlingslager angegriffen.

Die Ereignisse geschahen im Flüchtlingslager in Larissa, einer Stadt auf halbem Weg zwischen Athen und Thessaloniki in Griechenland. Ende Juni wurden fünf iranische Christen mit islamischem Hintergrund und zwei Kinder von anderen Flüchtlingen, die im Lager leben, angegriffen.

«Das ist ein muslimisches Lager!»

Zwei iranische christliche Paare, ihre Kinder und ein weiterer christlicher Freund, kehrten gerade aus der Kirche zurück. Plötzlich kamen 30 bis 40 Flüchtlinge. Sie schütteten Benzin auf den Wohn-Container und drohten damit, diesen in Brand zu setzen. Sie schlugen die Männer und bedrohten die Frauen und Kinder, indem sie ihnen ein Messer an die Kehle legten und riefen: «Das ist ein muslimisches Lager hier!»

Die Polizei, die als Verstärkung gerufen wurde, wollte nicht einschreiten, weil sie in der Unterzahl war. Am nächsten Tag um fünf Uhr morgens flohen die Opfer aus dem Lager. Heute, traumatisiert, werden sie von einem christlichen Verein betreut.

Verfolgt, wohin sie auch gehen

Die erste Opferfamilie, Hamid, Fatima und ihre dreijährige Tochter wanderten vor zwei Jahren aus dem Iran aus. Sie konvertierten in einer Kirche in Istanbul. Sie hatten im Iran eine Bibel erhalten und wollten Christen werden, aber das war ihnen in ihrer Heimat zu gefährlich, daher ihre Abreise. Sie blieben vier Monate in der Türkei, bevor sie weiter nach Serbien gingen, wo sie zehn Monate vor ihrer Ankunft in Griechenland blieben. Seit ihrem Glaubenswechsel sind sie ständig bedroht, egal wohin sie gehen.

In der anderen Opferfamilie studierten Amir und Mahsan heimlich die Bibel im Iran, als sie von Mitgliedern ihrer Familien, die Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde sind, entdeckt wurden. Sie flohen, während ihre Familien drohten, sie zu töten. Sie sind die Eltern eines kleinen Kindes.

Mustafa, der ebenfalls im Lager in Larissa angegriffen wurde, besuchte die beiden Familien manchmal, um gemeinsam in der Bibel zu lesen.

Religiöse Minderheiten extrem verwundbar

In Flüchtlingslagern, auch in Europa, sind religiöse Minderheiten extrem verwundbar. Nach Angaben der christlichen Organisation «Internationales Christliches Konsulat», die Flüchtlingschristen in Griechenland hilft, machen religiöse Minderheiten zwischen zwei bis vier Prozent der in Europa ankommenden Flüchtlinge aus. Nach der Flucht vor Verfolgung und Gewalt in ihrem Land werden sie wegen ihres Glaubens wieder in Flüchtlingslagern ins Visier genommen.


 

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