Nachrichten Malaysia | 02 Januar 2023

Wahlen in Malaysia: Christen erleichtert für 2023

 

 
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Nachdem das Jahr 2022 mit antichristlichen Hassreden zu Ende ging, sehen die malaysischen Christen dem Jahr 2023 mit der Wahl eines neuen Premierministers, der der Religionsfreiheit aufgeschlossener gegenübersteht, gelassener entgegen.Scharia und Korruption

Die Christen in Malaysia sind mehrheitlich erleichtert über das Ergebnis der vorgezogenen Wahlen, die am 19. November 2022 in ihrem Land abgehalten wurden. Der Oppositionsführer Anwar Ibrahim wurde vom König zum Premierminister ernannt. Seine Partei, Pakatan Harapan (Allianz der Hoffnung), erhielt 82 Sitze im Parlament und damit die relative Mehrheit. 

 

Die Christen unterstützen ihren neuen Premierminister: Er steht an der Spitze einer reformorientierten, multiethnischen Bewegung, die weit entfernt ist vom malaysischen Nationalismus der konservativen UMNO-Partei und von der nationalen Identifikation mit dem Islam der Islamischen Partei (PAS). Anwar Ibrahim hält Reden über die Gleichheit aller Malaysier, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Er hat sogar versprochen, einen Indigenen als stellvertretenden Premierminister zu wählen.
Scharia und Korruption

Die UMNO-Partei hatte Malaysia seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1957 ununterbrochen regiert. Bis zu ihrer historischen Niederlage im Jahr 2018 vor dem Hintergrund weitreichender Korruptionsskandale. Es folgten vier Jahre politischer Instabilität mit dem Aufkommen der Islamischen Partei (PAS), die sich für die strikte Anwendung der Scharia einsetzt. Dementsprechend besorgt sind die lokalen Partner von Open Doors: 

"Malaysia sollte eigentlich ein säkularer Staat sein. Aber er nimmt nach und nach die Formen eines islamischen Staates an."

Der Wahlkampf für die Wahlen 2022 war von Hassreden gegen ethnische und religiöse Minderheiten geprägt. Nach Ansicht des PAS-Führers würden Wähler, die nicht für seine Partei stimmten, «in die Hölle kommen». Ein anderer PAS-Aktivist hatte sich bereit erklärt, «den Feinden des Islams die Kehle durchzuschneiden». Beide entschuldigten sich später. 

Verteufelung der Christen

Muhyiddin Yassin

Der ehemalige Premierminister Muhyiddin Yassin (Foto) beschuldigte Christen in einem Video, das in den sozialen Netzwerken viral ging, Malaysia «christianisieren» zu wollen. Er bezeichnete die Partei «Allianz der Hoffnung» als «sehr gefährlich»: Sollte sie die Wahlen gewinnen, würde ein «Christianisierungsprozess» durch eine «langfristige Strategie» eingeleitet werden. Diese Rede zielte darauf ab, die Christen in einem Land, das zu 60% muslimisch ist, zu verteufeln. Die Konferenz der Kirchen in Malaysia hatte seine Äusserungen verurteilt und festgestellt, dass sie «Spannungen und Konflikte zwischen den verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen schaffen». Der König selbst hatte zur Beschwichtigung aufgerufen und eine solche «Anstiftung zur Rassendisharmonie» verurteilt. Ein lokaler Partner von Open Doors ist auch heute noch besorgt über «rassistische Beleidigungen und Hassreden». Er unterstützt die «neue Regierung, die Gleichheit fördert und Disharmonie verurteilt», und schliesst: 

«Die Christen in Malaysia sollten ihre Rechte laut und deutlich bekräftigen und sich für die Verteidigung von Frieden und Harmonie in diesem Land einsetzen

Da die islamische Partei PAS bei den Wahlen im November jedoch zweitstärkste Kraft (mit 73 Sitzen) wurde, spricht nichts dagegen, dass sie morgen eine neue Koalition bildet. Diese könnte den gerade erst ernannten Premierminister Anwar Ibrahim und seine Allianz der Hoffnung stürzen. Wäre dies das Ende der Hoffnung für die Christen? 


 

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